Franziska Mohaupt ist Referentin für nachhaltige Entwicklung. In ihren Blogbeiträgen geht sie darauf ein, wie bei NEUSTART KULTUR - Zentren bei Investitionen auf Nachhaltigkeit geachtet werden kann und welche Informationen und Managementkompetenzen hierfür hilfereich sind. Ihren ersten Beitrag widmet sie dem ökologischen Fußabdruck.
Beim Förderprogramm NEUSTART KULTUR - Zentren könnt ihr Zuwendungen für Investitionen beantragen, die unter Nachhaltigkeitskriterien ausgesucht wurden. Dies ist ein Novum in der Kulturförderung. In der Förderrichtlinie steht, dass zur Umsetzung der Maßnahmen ökologisch sinnvolle Möglichkeiten zu wählen sind. Diese sollen dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck bei euch zu verbessern. Die ist eine Chance: Das Programm ermöglicht es euch, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Indikatoren bieten Orientierung für nachhaltige Entscheidungen
Lebensmittelproduktion, die Herstellung von Konsumgütern, Energiegewinnung, Transport und Reisen: Bei allem, was wir konsumieren oder beschaffen, hinterlassen wir einen ökologischen Fußabdruck. Der Fußabdruck ist eine Messeinheit für die Ressourcen, die zur Herstellung des Produktes verbraucht wurden; beim Nachhaltigkeitsmanagement nennen wir solche Messegrößen Indikatoren, weil sie etwas anzeigen, was wir steuern wollen. Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie viel Fläche – also Wald, Weideland, Ackerland und Meeresfläche – ein Mensch oder eine Organisation benötigt, um verbrauchte Ressourcen zu erneuern. Der kleine Bruder des ökologischen Fußabdrucks ist der CO2-Fußabdruck. Er gibt an, wie viele CO2-Emissionen ein Mensch in einer bestimmten Zeit verursacht. Beide Indikatoren bieten uns Orientierung, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Folgen des Konsumverhaltens greifbar machen
Ein Begriff, der mit dem Ökologischen Fußabdruck eng verknüpft ist, ist der sogenannte Erdüberlastungstag. Dieser gibt an, wann im Jahr die erneuerbaren Ressourcen der Erde verbraucht sind. Für das Jahr 2019 wurde der 29. Juli berechnet – ein paar Tage früher als im Jahr davor. Klar ist: Der Fußabdruck ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern besonders hoch – wir verbrauchen ungefähr das Dreifache von den Ressourcen, die uns eigentlich zur Verfügung stehen. Oder anders gesagt: Würden alle Menschen so konsumieren wie wir in Deutschland, würden wir die ökologische Kapazität von drei Erden brauchen. Der ökologische Fußabdruck ist damit vor allem eine Möglichkeit, die Folgen unseres Konsumverhaltens greifbar zu machen. Unübersehbar ist, dass wir unseren Ressourcenverbrauch deutlich senken müssen.
Den ökologischen Fußabdruck verringern
In den Anträgen, die ihr im Rahmen von Investitionsprogrammen wie NEUSTART KULTUR einreicht, habt ihr eine ganze Reihe von Entscheidungen getroffen: für die Anschaffung von Dingen und Materialien. Diese Entscheidungen beruhen auf euren Überlegungen dazu, was ihr in den nächsten Jahren benötigt, um trotz Corona Kultur zu schaffen. In weiteren Beiträgen stelle ich euch verschiedene Ansätze zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks vor, die an verschiedenen Stellen eures Entscheidungsprozesses ansetzen.