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Beratungsprozesse dokumentieren, Anträge verwalten, den Projektfortschritt im Blick behalten und Berichte erstellen – all diese Aufgaben können mit CiviCRM umgesetzt werden. Das Modul CiviCase ist für das Fallmanagement in gemeinnützigen Organisationen entwickelt worden. Der Bundesverband Soziokultur hat damit ein Portal zur Verwaltung von Förderanträgen aufgebaut.

„Wir haben heute unseren ersten Zuwendungsvertrag versendet!“ verkündet die Projektleiterin zu Beginn einer CiviCRM-Schulung dem Dienstleister fröhlich. Die anderen Mitglieder des Teams grinsen stolz wie Kinder, die gerade einen besonders hohen Turm aus Bauklötzen fertiggestellt haben. „Ja, das habe ich schon gesehen“ erwidert unser Dienstleister zufrieden.

Hinter dem Projektteam des Bundesverband Soziokultur lagen intensive Wochen. Ein neues Förderprogramm für Kultureinrichtungen war angelaufen, das der Verband durchführte. In kurzer Zeit bauten die Mitarbeiter:innen der Geschäftsstelle die Infrastruktur zur Abwicklung des Programms auf und sammelten Ideen, wie eine bislang ungekannt große Anzahl an Förderanträgen durch die Digitalisierung von Prozessen bewältigt werden konnte.

Fallmanagement für Förderanträge mit CiviCase

Fortan sollten Anträge über ein digitales Formular gestellt und über eine zentrale Plattform von den Förder-Referent:innen bearbeitet werden können. Eine weitere Anforderung war, dass alle im Förderprozess erforderlichen Dokumente, wie Prüfvermerke oder Zuwendungsverträge, über die Plattform generiert werden können. Bereits einige Wochen zuvor hatte ein anderes, deutlich kleineres Projektteam angefangen, erste Prozesse rund um die Einreichung von Förderanträgen für soziokulturelle Einrichtungen in ländlichen Räumen mit CiviCase umzusetzen.

CiviCase ist ein Modul innerhalb der Open-Source-Software CiviCRM, mit dem Fälle und alle dazugehörigen Informationen erfasst, Beziehungen zwischen Personen verwaltet, Aufgaben zugewiesen und Interaktionen zwischen beteiligten Personen protokolliert werden können. Im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten von CiviCRM – wie der Kontaktverwaltung – bietet es eine ideale Ausgangslage für die Förderantragsverwaltung oder ähnliche Vorhaben.

Zentrale Verwaltung der Anträge und Monitoring des Projektfortschritts

Durch das neue Förderprogramm für kleinere und mittlere Kultureinrichtungen, das im Frühjahr 2020 startete, nahm der Prozess der Entwicklung eines Förderportals an Fahrt auf. Gut 1.500 Anträge gingen über das digitale Formular ein und sollten schnellstmöglich und den rechtlichen Vorgaben entsprechend bearbeitet werden. Die Herausforderung war nun, gemeinsam mit unserem Dienstleister das Modul CiviCase so anzupassen, dass die Verwaltung der Förderanträge für diese erhebliche Menge von Anträgen funktionierte. Denn nur wenige Monate später folgte ein weiteres Förderprogramm, das wir ebenfalls mit CiviCRM verwalteten.

Jeder Antrag stellte einen Fall dar, den ein:e Förderreferent:in zur Bearbeitung zugewiesen bekam. Diese Person war auch Ansprechpartner:in für die Antragsteller:innen der jeweiligen Kultureinrichtung. Die einzelnen Bearbeitungsschritte im Förderprozess stellten wir durch verschiedene Fallstatus dar, die zudem für das Monitoring des Projektfortschritts insgesamt dienten. Zunächst ging es an die Prüfung der Anträge. Die Förderreferent:innen arbeiteten anhand einer detaillierten Checkliste im Portal die Prüfkriterien ab und erstellten daraus einen Prüfvermerk, der für die Dokumentation der Entscheidung wichtig ist.

Die Zuwendungsverträge selbst generierten wir anhand einer Vorlage, in die zentrale Daten der Antragsteller, wie Adresse, Vertragsnummer und beantragte Maßnahmen, automatisch eingespielt wurden. Auch die Kommunikation mit den Antragsteller:innen dokumentierten wir in jedem Fall. Über die sogenannten Aktivitäten innerhalb der Fälle können Gesprächsnotizen und Begründungen angelegt werden. Zudem sind dort ausgehende E-Mails und erzeugte Dokumente sowie jegliche Änderungen am Datensatz erfasst. Diese zentrale Dokumentation von allen Bearbeitungsschritten stellte zugleich eine große Transparenz her, die uns flexibel agieren ließ: Selbst wenn die Antragsteller:innen ihre zugewiesenen Förderreferent:innen wegen Krankheit oder Urlaub einmal nicht erreichten, konnte problemlos ein anderes Teammitglied übernehmen und Auskunft über den Stand der Dinge geben.

Überblick über die Finanzverwaltung und gezielte Kommunikation

Für uns war zudem wichtig, dass wir alle finanziellen Mittelflüsse über das Portal verwalten konnten. In jedem Fall war die Summe der bewilligten Mittel hinterlegt. Über einen Button auf der Website unseres Antragsportals konnten die Geförderten ihre Mittel abrufen, Rückzahlungen anmelden und nach Projektabschluss ihren Verwendungsnachweis einreichen, der am Ende jedes Förderprojektes nötig ist.

Um während der gesamten Bearbeitungsdauer den Überblick zu behalten, legten wir verschiedene Übersichten an. Dadurch konnten sich die Mitarbeiter:innen aller Aufgabenbereiche – Antragsprüfung und -betreuung, Finanzverwaltung und Projektleitung – die Fälle anhand bestimmter Kriterien filtern. Auch gezielte Kommunikation ist damit möglich. Wenn etwa die Frist zur Verausgabung von Mitteln bevorstand, erinnerten wir die betreffenden Geförderten im Vorfeld daran. An all diese Erfordernisse konnten wir die Software mithilfe unseres Dienstleisters anpassen.

Der Aufbau des Förderportals war eine Teamleistung

Der Weg zum gewünschten Ergebnis war stellenweise sehr zeitintensiv, denn wir mussten immer im laufenden Prozess agieren: Anforderungen für den Dienstleister formulieren, neue Funktionen erproben, nachjustieren und umgehend mit den Anpassungen der Software weiterarbeiten, um im Zeitplan zu bleiben.

Für das Gelingen war die Mitarbeit jedes Teammitglieds unentbehrlich. Die Projektleitungen sorgten dafür, dass jegliche Finessen des Zuwendungsrechts in eine technische Lösung übersetzt wurden, schulten das Team und behielten das große Ganze im Blick. Die Finanzadministration sorgte für einen reibungslosen Mittelfluss und stellte über umfangreiche Listen die Korrektheit der Zahlungsdaten sicher. Civi-Beauftragte kümmerten sich um die Wissensdokumentation und waren erste Ansprechpartner:innen für Fehlermeldungen.

Foto: Katrin Kalinkus

Die Förderreferent:innen testeten mit Feuereifer neue Anpassungen auf Funktionalität und Usability. Sie gaben wichtige Rückmeldungen dazu, welche Übersichten zum optimalen Workflow gebraucht wurden. Das Team der Öffentlichkeitsarbeit durchstöberte die Datenbank nach spannenden Förderprojekten, um darüber zu berichten. Unser Dienstleister war stets die Ruhe im Sturm und hat unsere Anforderungen lösungsorientiert und passgenau umgesetzt. Und das Team-Maskottchen Herr Nilsson erklärte sich bereitwillig zum Sündenbock für sämtliche Bugs und Seltsamkeiten.

Erklärvideos und Tutorials für Geförderte

Doch nicht nur intern, sondern auch den Geförderten der Programme wollten wir einen möglichst reibungslosen Ablauf beim Einreichen von Mittelabrufen und der Erstellung des Verwendungsnachweises bieten. Die Herausforderung war, die rechtlichen Vorgaben, die es bei der Erstellung von Verwendungsnachweisen gibt, mit der Bedienbarkeit der digitalen Formulare zusammenzubringen. Dies musste dann auch den Ansprechpersonen der zahlreichen geförderten Kultureinrichtungen vermittelt werden.

Das Team der Öffentlichkeitsarbeit drehte zu den einzelnen Schritten, wie der Einreichung eines Mittelabrufs oder der Anmeldung von Rückzahlungen, die Videoreihe „Förder-ABC“. In der wurde erläutert, welche Angaben wir brauchten und wie die Geförderten diese im Förderportal eingeben konnten. Für die Einreichung des Verwendungsnachweises, in dem die Umsetzung des geförderten Projektes sowohl inhaltlich als auch durch Ausgabennachweise dokumentiert werden muss, hat das Team sogar ausführliche Videotutorials erstellt.

Auf der Website des Förderprogramms stellten wir bestimmte Daten zum Förderprogramm, etwa Grafiken zur Anzahl bewilligter Anträge und eine Übersicht über alle geförderten Einrichtungen, bereit. Durch die Verwaltung von allen relevanten Daten des Förderprogramms in CiviCRM hatten wir sowohl für eigene Auswertungen als auch für die Öffentlichkeitsarbeit eine perfekte Datengrundlage.

CiviCRM weiterentwickeln und Wissen teilen

„Jawoll, alle Dateien und Dokumente sind vollständig!“, stellen wir erleichtert fest. Gerade haben wir eine neue Erweiterung getestet, mit der wir alle Fälle eines Programms nach dessen Abschluss exportieren können, um sie zu archivieren. Damit liegt ein Abbild der Fallansicht als HTML-Datei vor, über die alle Dokumente des Antrags verknüpft sind. Die Erweiterung wurde im Rahmen unserer Förderung programmiert. Sie steht aber auch allen anderen zur Verfügung, die CiviCRM mit dem Modul CiviCase in ähnlicher Weise nutzen. Denn den Code selbst und damit das Wissen über Weiterentwicklungen zu teilen, ist das Grundprinzip von Open-Source-Software.

Seit dem Versand des ersten Zuwendungsvertrags, den wir mit CiviCRM erstellt haben, sind rund drei Jahre vergangen. Die ersten Förderprogramme sind bereits abgeschlossen und weitere sind in der letzten Programmphase angekommen. Jedes Mal, wenn wir das Förderportal für den Start eines neuen Programms oder einer neuen Ausschreibungsrunde angepasst haben, hat das jeweilige Team mit dem Dienstleister noch an der einen oder anderen Stelle gefeilt. So haben wir ein wirklich gutes digitales Werkzeug für unsere Erfordernisse geschaffen.

Insgesamt hat es eine Menge an Nervenstärke und Stressresistenz erfordert, dass manchmal gefühlt alles gleichzeitig umgesetzt werden musste. Am Ende aber hat es die Teams auch zusammengeschweißt und ihnen viel Energie gegeben, dass alle nicht nur gemeinsam auf ein Projektziel hingearbeitet haben, sondern ganz nebenbei noch an der Weiterentwicklung von CiviCRM insgesamt mitgewirkt haben.


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Das Programm NEUSTART KULTUR ist eines der wenigen Investitionsprogramme, die ausdrücklich dazu aufgerufen haben, den eigenen ökologischen Fußabdruck bei Investitionen zu reflektieren und gering zu halten. Wir haben vier geförderte Einrichtungen gefragt, wie sie pandemiebedingte Investitionen mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpft haben und vor welchen Herausforderungen sie standen.

Der Verein Galgenberg 2 e.V. hat durch den Bau von Komposttoiletten für den Außenbereich Barrierefreiheit mit Ressourcenschonung verknüpft. Mit dem erweiterten Toilettenangebot hat der Verein gleichzeitig die Hygieneauflagen umgesetzt. Außerdem hat er das Prinzip „gebraucht statt neu“ konsequent verfolgt, auch bei der Photovoltaikanlage. Dabei ist die Grundeinstellung eindeutig: „Ökolabel? Klar achten wir darauf!“


Komposttoilette des Galgenberg 2 e.V.
© Galgenberg 2 e.V.

Der Verein Kulturgut Freiland e.V. arbeitet nach dem Motto „möglichst viel selbst machen“ und hat auf mobile Lösungen gesetzt, die das Arbeiten im Freien möglich machen und an Dritte verliehen werden können. Investiert wurde in mobile Komposttoiletten, einen mobilen Garderobenwagen und einen Bürowagen. Es wurden Schraub- und Stecksysteme für den schnellen Auf- und Abbau verbaut.

Der Verein Meerkultur e.V. hat über eine stromgeführte Heizung nebst Speicher, die von einer Photovoltaikanlage gespeist werden, zusätzliche Räumlichkeiten für Besucher*innen erschlossen. Damit hat er gezeigt, dass man emissionsarm und platzsparend heizen kann. Ein bereits gedämmtes Gebäude führte zu einem geringen Wärmebedarf, der mit dieser Variante sogar in der lichtarmen Jahreszeit gedeckt werden soll.

Der Verein Zucker e.V. hat nach jahrelangen Zwischennutzungen endlich über einen langjährigen Pachtvertrag einen zentral gelegenen Hochbunker für die Bremer Kulturlandschaft erschlossen. Die Fördermittel von NEUSTART KULTUR setzte er für die Kofinanzierung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ein, die die Hygieneauflagen erfüllt.


Photovoltaikanlage auf dem Atelierdach des Meerkultur e.V.
© Meerkultur e.V.

Nachhaltigkeitsprinzipien

Die Beispiele zeigen, dass es gelingen kann, bei Investitionen ganzheitlich zu agieren. So vereint die barrierearme Komposttoilette alle Kriterien einer nachhaltigen Investition: Sie wurde weitestgehend aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut, funktioniert ohne Wasser und amortisiert sich damit vergleichsweise schnell. Langfristig führt diese Investition zu geringeren Verbrauchskosten als ein mit Wasser betriebenes WC. Die Berücksichtigung der Wärmerückgewinnung bei einer verpflichtend einzubauenden Lüftungsanlage ist zwar kostenintensiver, senkt jedoch dauerhaft die Kosten für Heizung und Warmwasser. Die Beschaffung gebrauchter Dinge spart Ressourcen und ist mit geringeren Kosten für die Anschaffung verbunden.

Allen Beispielen ist gemein, dass die Einrichtungen die Investitionen entlang eigener Nachhaltigkeitsprinzipien geplant haben: teilen statt besitzen, gebraucht statt neu, möglichst regional, mobil und flexibel, so emissionsarm wie möglich. Dass das Programm NEUSTART KULTUR dies zuließ, empfanden alle als motivierend und bereichernd.

Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit

Die Arbeit der Förderreferent*innen bezeichneten alle als unterstützend und hilfreich. Es überwog das Gefühl, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und Dinge zu ermöglichen. „Wir haben uns wertvoll gefühlt“, sagen Dilan und Eric vom Kulturgut Freiland. Gleichzeitig sagen sie, dass manchmal noch eine Hemmschwelle bestehe, die Förderreferent*innen bei Fragen zu kontaktieren. Sie seien zu Beginn unsicher gewesen, inwiefern Fragen negativ ausgelegt werden könnten. Insgesamt waren jedoch alle Befragten sehr zufrieden mit der Unterstützung und Beratung durch die Förderreferent*innen. Gleichzeitig waren die formalen Abläufe von Antragstellung bis zum Verwendungsnachweis für ehrenamtlich geführte Einrichtungen nicht immer leicht nachzuvollziehen. Gerade bei Investitionen sei es hilfreich, wenn der Auszahlungsplan nicht vom Programm vorgegeben wird, sondern sich stärker an den Zahlungsanforderungen der durch die Investitionen initiierten Prozesse orientiert.


Photovoltaikanlage des Galgenberg 2 e.V.
© Galgenberg 2 e.V.

Nutzen und Herausforderungen des Förderprogramms

„Dass Investitionen im Kulturbereich gefördert wurden, kam zur richtigen Zeit“, sagt Ida vom Verein Meerkultur. Das Programm reagierte auf die Notsituation, die durch die Pandemie erzeugt wurde, und fokussierte auf den Umbau kultureller Einrichtungen mit dem Ziel, den Publikumsbetrieb trotz Hygieneauflagen zu erhalten. Ein Mitglied des Aktionsteams des Vereines Galgenberg hebt die Flexibilität des Investitionsprogramms hervor. Die Investitionen haben über die Einhaltung von Hygieneauflagen hinaus einen zusätzlichen Nutzen geschaffen. Das Programm habe die Gelegenheit geboten, überhaupt in nachhaltige Sanitäreinrichtungen zu investieren. Das allein sei bereits ein Gewinn, meinen Dilan und Eric vom Kulturgut Freiland. Für die Lüftungsanlage im Hochbunker war das Programm eine zwingend notwendige Investitionsergänzung. Ohne sie hätten die Lüftungsanlage nicht pandemiegerecht erneuert werden können. Die Kosten der Maßnahme überstiegen den Rahmen von NEUSTART KULTUR allerdings um ein Vielfaches, sagt Kriz vom Zucker e.V.

Die Umsetzung der Investitionsmaßnahmen verzögerten sich während der Pandemie aufgrund von Lieferengpässen und Personalknappheit mehr als üblich. Personal- und Materialkosten und -verfügbarkeit, die bei Antragsstellung recherchiert wurden, konnten sich bis zum Zeitpunkt der Durchführung stark verändert haben. Bei einigen Projekten führen veränderte Rahmenbedingungen zu teilweise mehr als 100 Prozent Mehrkosten. Die Folgen waren, dass bei vielen Einrichtungen, die über das Programm gefördert wurden, der Kostenrahmen angepasst werden musste. Teilweise mussten zusätzliche Mittel von anderen Stellen akquiriert werden. Solche Risiken sind generell schwer kalkulierbar, nicht nur bei Investitionen mit Nachhaltigkeitsbezug.

Das Ausmaß an Verzögerungen, Lieferengpässen und Kostensteigerungen, mit denen sich viele Einrichtungen bei der Umsetzung ihrer Investitionsprojekte konfrontiert sahen, war zu Beginn von NEUSTART KULTUR nicht absehbar und erforderte eine besondere Flexibilität in der Umsetzung des Programms. Durch Anpassungen konnten Fristen verlängert und Aufstockungen nachgereicht werden.


Innenraum des mobilen Garderobenwagens des Kulturgut Freiland e.V.
© Kulturgut Freiland e.V.

Weiterer Bedarf an Investitionsmitteln für Nachhaltigkeit

In den nächsten Jahren müssen viele Gebäude mit Kulturbetrieb energetisch saniert werden. Die meisten müssen ihre Heizung noch auf erneuerbare Energiequellen umstellen. Hier ist es ratsam, Förderung, Beratung und konkrete Ausführungsplanung von Sanierungsmaßnahmen enger miteinander zu verzahnen, etwa in Bezug auf Prüf- und Bewilligungszeiträume und im Umgang mit Kostensteigerungen.

Dilan und Eric vom Kulturgut Freiland würden gerne weitermachen: „Wir wollen in Nachhaltigkeit investieren und wünschen uns mehr Förderprogramme, die das möglich machen!“ Dass sich das lohnt, zeigten die Erfahrungen des Vereins Meerkultur bereits im ersten Winter: Dank neuer Heizung und eigener Energieerzeugung seien sie viel resilienter aufgestellt und kamen gut durch die Energiekrise. Entsprechend klar formuliert Ida vom Verein Meerkultur, was sie sich für die Zukunft wünscht: „Es sollte ein Investitionsprogramm aufgelegt werden, um die Umstellung auf erneuerbare Energien und die energetische Sanierung und Wärmedämmung von Gebäuden zu ermöglichen. Es ist wichtig, den Energiebedarf von Gebäuden zu senken. Denn so senken wir auch die laufenden Kosten.“ Die Beispiele haben gezeigt, dass die Bereitschaft groß ist, sich mit nachhaltigen Investitionen zu befassen und die Mittel effizient und kreativ einzusetzen.

Für alles muss es Beauftragte geben – jetzt auch noch jemanden für die Nachhaltigkeit? Wie soll das im Alltag einer Einrichtung mit ohnehin knappen Ressourcen funktionieren? Den Arbeitsalltag gemeinsam Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten, ist allerdings gar nicht so kompliziert, wie es manchmal scheint. Das zeigen wir euch in unseren Online-Workshop am 14. November 2023.

Die Klimakatastrophe überlagert alles

Das Jahr 2022 war wieder eines der wärmsten Jahre seit der Aufzeichnung von Klimadaten. Noch nie war die Konzentration an Kohlendioxid in der Atmosphäre so hoch wie heute. Klima-forscher*innen, unter anderem der Gründer des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) Hans Joachim Schellnhuber, mahnen bereits an, dass das 1,5 Grad-Ziel nicht mehr gehalten werden könne. Wir können aber nur in einer klimafreundlichen Gesellschaft sozial gerecht leben. Daher ist der beste Zeitpunkt für Maßnahmen gegen den Klimawandel: Jetzt!

Nachhaltiges Organisationshandeln

Die aktuellen Krisen haben verdeutlicht, dass Organisationen lernen müssen, mit einem hohen Maß an Unsicherheit umzugehen. Nichtwissen leitet unsere Handlungen und zwingt uns, das Unvorhergesehene einzukalkulieren und unseren Pfad stetig zu korrigieren. Nicht die 100 Prozent-Lösung ist gefragt, sondern der Mut zum Unperfekten. Nachhaltiges Organisationshandeln kann in diesem Zusammenhang als ein andauernder Prozess verstanden werden, der zum neuen Normal werden muss.
Der Zyklus zum Einführen von Nachhaltigkeit in Organisationen: Der Zyklus beginnt rechts oben mit dem Einholen von Unterstützung und wird im Uhrzeigersinn umgesetzt, Illustration: Bundesverband Soziokultur

Die Phasen eines Transformationsprozesses.
Eigene Darstellung nach Gruber & Brocchi 2021 und Stiftung Niedersachsen 2021

Anfangen…

Die Abbildung oben stellt einen typischen Ablauf zur Implementierung dar. Eine Organisation braucht als Erstes eine gemeinsame Entscheidung und das Mandat der Geschäftsführung. Elementarer Baustein ist eine feste Struktur, zum Beispiel mit eine*einem Beauftragten oder einer AG. Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind transparent und eindeutig verteilt. In den Managementprozess sollten alle Bereiche der Organisation eingebunden werden. Das systematische Vorgehen ist dabei zentral. Hinter der strategischen Analyse verbirgt sich die gemeinsame Erörterung der Frage, welche Potenziale und Herausforderungen für die Organisation in Bezug auf Nachhaltigkeit existieren: Welche Handlungsfelder – etwa Beschaffung, Energie und Gebäude, Gesundheit oder Inklusion – hat die Organisation und welchen sollte sie sich als erstes widmen? Diese grundsätzliche Richtung sollte die Organisation in Form von möglichst konkreten Leitlinien festhalten und anschließend zentrale Handlungsfelder benennen, für die sie Maßnahmen identifiziert. Managementthemen wie die Einführung eines indikatorengestützten Monitorings und Berichterstattung kann die Organisation dann angehen, wenn sie erste Prozesse etabliert hat und ihre Mitarbeiter*innen bestimmen können, welche Kennzahlen sich für die Überwachung ihrer Ziele gut eignen. Stehen Ziele, Maßnahmen und Indikatoren fest, ergibt sich Berichterstattung als nächster logischer Schritt.

… und weitermachen.

Am Anfang steht also die Einbindung des Teams: Macht gemeinsam eine Bestandsaufnahme davon, was ihr bereits in puncto Nachhaltigkeit unternommen habt und wo Handlungsbedarf besteht. Nehmt euch einen halben Tag Zeit, um entlang eurer Handlungsfelder einen Maßnahmenplan zu entwickeln. Geht schrittweise vor und vertraut auf die Ideen des Teams. Beginnt bei der Umsetzung mit den Dingen, die schnell und einfach zu erledigen sind – z. B. Stromanbieterwechsel oder Umstellung auf nachfüllbare ökologische Reinigungsmittel.

Fester Bestandteil der Teamsitzungen

Nachhaltiges Organisationshandeln erhält am besten einen festen Platz in euren Teamsitzungen: Reserviert jeweils 15 Minuten, in denen der Maßnahmenplan überprüft wird, Hemmnisse erörtert und neue Aufgaben verteilt werden. So wird Nachhaltigkeit zur Routine.

Workshop für Geförderte bei NEUSTART KULTUR

Im Schwarmwissen-Workshop Nachhaltiges Organisationshandeln werden wir euch einen Einblick in die Grundzüge des Nachhaltigkeitsmanagements geben, mögliche Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern vorstellen und einen Prozess zur Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements in einer Organisation skizzieren. In den angesetzten zwei Stunden ist genug Zeit für Fragen und Anregungen sowie für einen Austausch von Ideen.

Der nächste Workshop findet am 14. November von 10 bis 12 Uhr statt. Da die Zahl der Teilnehmer*innen begrenzt ist, bitten wir Euch um eine Anmeldung.


Dieser Artikel erschien in ähnlicher Form im stadtkultur magazin der STADTKULTUR HAMBURG am 23.12.2022.

Heute findet die erste Ausschreibungsrunde von NEUSTART KULTUR beim Bundesverband Soziokultur ihren Abschluss. Damit unterstützte der Bundesverband 985 Vorhaben soziokultureller Initiativen und Zentren mit 39,4 Millionen Euro vom Rettungs- und Zukunftsprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Auch die Mittelverwendung der zweiten Ausschreibungsrunde mit 727 geförderten Vorhaben und einem weiteren Fördervolumen von 31,6 Millionen Euro endet heute.

Gesamtprojektleiter NEUSTART KULTUR Dr. Thomas Gaens: „Das Team hat in den vergangenen drei Jahren Enormes für die Soziokultur bewirkt. Es hat nicht nur die umfangreiche persönliche Beratung und Bearbeitung dieser hohen Anzahl geförderter Vorhaben geleistet, sondern auch die Aufstockungen und Laufzeitverlängerungen unter riesigem Einsatz gestemmt. Besonders wertvoll war auch die zusätzliche Vor-Ort-Beratung der soziokulturellen Landesverbände, die zum Erfolg der Umsetzung beigetragen hat.”

Der Bundesverband Soziokultur führt seit 2020 im Rahmen der NEUSTART KULTUR Förderung die beiden Programmlinien Zentren und Programm durch. Während bei Zentren die technische Ausstattung der Einrichtungen für Open-Airs, die IT-Infrastruktur, die Belüftung sowie pandemiebedingte Umbaumaßnahmen und direkte Maßnahmen zur Einhaltung der gesundheitspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung im Mittelpunkt stehen, fördert Programm die Entwicklung und Durchführung zukunftsweisender Programmarbeit.

Mit der ersten Ausschreibung förderte der Bundesverband im Bereich Zentren 537 Vorhaben mit 25,8 Millionen Euro, im Bereich Programm 448 Vorhaben mit 13,7 Millionen Euro. Der Eigenanteil, den die Einrichtungen in die Förderung einbrachten, liegt bei Zentren mit 3,1 Millionen Euro beziehungsweise 10,7 Prozent und bei Programm mit 2,4 Millionen Euro beziehungsweise 15 Prozent höher als die geforderten 10 Prozent Eigenanteil.

Der Bundesverband begleitet die NEUSTART KULTUR Förderung mit Beratungsangeboten, Austauschrunden und Video-Tutorials. Im Blog und auf Instagram wird die Wirkung der Förderung erlebbar. Einen bundesweiten Überblick über die geförderten Kultureinrichtungen bietet die Förderkarte. Weitere Zahlen sind in der Statistik auf der Website zu finden.

Krisen erfordern neue Wege. Beim vergangenen Schwarmwissen haben wir uns über die Strategien in der Krise ausgetauscht. Erfahre, wie Investitionen, Netzwerke und Teamgeist die Krisenfestigkeit soziokultureller Einrichtungen stärken können.

Wir leben in einem Zeitalter der Polykrise. Die Klimakatastrophe, die Pandemie, der Ukrainekrieg, die Flüchtlingskrise, der Energie-Notstand und die Demokratie-Krise sind nur einige Beispiele für die sich gegenseitig beeinflussenden Krisen, die wir erleben. In Zeiten der Krise kommt der Soziokultur eine besondere Rolle zu. Sie fördert den Austausch und die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung. Im Dialog mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen entstehen innovative Lösungsansätze, um den Herausforderungen zu begegnen. Durch kreative und partizipative Prozesse stärkt die Soziokultur das Gemeinschaftsgefühl und fördert die gesellschaftliche Resilienz.

Schwarmwissen: Strategien in der Krise

Um dieser gesellschaftlichen Verantwortung gerade in Krisenzeiten gerecht zu werden, sind die soziokulturellen Akteur*innen darauf angewiesen, neue Wege zu beschreiten. Dies erleben wir hautnah in der NEUSTART KULTUR Förderung. Das Schwarmwissen am 23. Mai 2023 widmete sich diesen neuen Wegen oder, etwas theoretischer ausgedrückt, den Strategien in der Krise.
Die Teilnehmer*innen waren wie üblich in ihrer Ausgangssituation vielfältig. Während ein Schwarmmitglied die nachhaltige Transformation als größte Herausforderung ansah, machten sich andere Sorgen über geringe Teilnehmer- und Vorverkaufszahlen.

Neue Wege

Neue Wege ist Henrike mit dem Literaturnetzwerk Oberschwaben gegangen. Durch die Pandemie-Förderung war es ihnen möglich, Lesungen an ungewöhnlichen Orten abzuhalten. In den Dörfern der Region besuchten sie Schulhöfe, Baustellen und Friseursalons. Viele neue Bekannte und viel Presse begleiteten die Projekte. Hohe Erwartungen wurden mit den geförderten Programmen geweckt. Auch für Henrike stellt sich nun die Frage, wie solche Projekte weiterfinanziert werden können.
Aufmerksamkeit erregten auch die Veranstaltungen von WARRIORS mit Kultur für Demokratie und Menschenrechte in Berlin, wie Werner dem Schwarm erzählt: „Mit der geförderten Technik können wir Veranstaltungen draußen durchführen und mehr Menschen erreichen. Unsere Workshops haben dadurch viel Zulauf bekommen.“
Die NEUSTART KULTUR Förderung des Bundesverbandes Soziokultur hat die Krisenfestigkeit der Szene gestärkt. Claudia hat als Projektleiterin des Programmbereichs Zentren 2 den besten Überblick über die getätigten Investitionen: „Die Investitionen, die durch das Förderprogramm möglich wurden, haben den Einrichtungen geholfen, sich weiterzuentwickeln.“ Aus Außenbereichen, die vorher nicht genutzt wurden, sind attraktive Kulturorte entstanden. Belüftungsanlagen, neue sanitäre Anlagen und Technik in allen Bereichen sind ein qualitativer Entwicklungssprung für die geförderten Kultureinrichtungen. Die Krise als Chance.

Krisenfest

Wie können wir krisenfester werden? Diese Frage war bereits Gegenstand des Schwarmwissens im vergangenen Herbst, bei dem Thomas von der STRAZE in Greifswald ebenfalls teilgenommen hatte. Er berichtete dem Schwarm von den Ergebnissen des vorherigen Treffens. Für ihn ist es entscheidend, dass die Einrichtungen, Besucher*innen und die Politik gemeinsam agieren, um Krisen zu bewältigen. Einrichtungen sollten flexibel auf die Situation und die Bedürfnisse der Besucher*innen reagieren können. Netzwerke und der Austausch von Informationen und Ressourcen stärken die Einrichtungen und helfen dabei, gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Ein finanzieller Rückhalt ist selbstverständlich unverzichtbar. Die Partizipation der Besucherinnen ist laut Thomas ein weiterer wichtiger Aspekt der Krisenfestigkeit. Durch eine größere Beteiligung und mehr Gesprächsangebote können sie Interesse an der Einrichtung entwickeln und sich für diese engagieren. Es ist auch wichtig, dass die Politik die gesellschaftliche Bedeutung der soziokulturellen Praxis weiterhin anerkennt. Ihre ideelle und finanzielle Unterstützung gibt den Akteur*innen Sicherheit in schwierigen Zeiten. Etablierte Netzwerke sind auch hier eine wertvolle Unterstützung.

Netzwerke

Die Krisenfestigkeit der soziokulturellen Zentren hängt nicht nur von ihrer individuellen Stärke ab, sondern auch von der Solidarität und Unterstützung innerhalb des Netzwerks. Durch den Austausch von Erfahrungen, Ideen und Ressourcen können sie voneinander lernen und gemeinsam gestärkt aus Krisen hervorgehen.
Netzwerke – zu finanziellen oder ideellen Zwecken – sind überlebenswichtig, darin waren sich die Mitglieder des Schwarms einig. In der Pandemie konnte auf bestehende Netzwerke zurückgegriffen werden, aber auch neue wurden etabliert, wie Werner berichtet: „Im Vernetzen sind wir einfach gut geworden.“ Insbesondere die Partnerschaften für Demokratie des Bundesprogramms Demokratie leben! haben dabei unterstützt. Auch Festivalveranstalter*innen erhalten nun Unterstützung von dem neuen Netzwerk Höme, von dessen Nutzen Silvan vom Auerworld Festival überzeugt ist. Thomas nutzt bei seiner Arbeit kommunale und landesweite Netzwerke und empfiehlt das vom Bundesministerium des Innern geförderte Projekt House of Resources, das Vereine, Initiativen und Migrant*innen-Organisationen in den Bereichen Empowerment, Diversity, Integration und Anti-Rassismus-Arbeit unterstützt. In Oldenburg hat ein Netzwerk der Freien Szene ein Positionspapier zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet und der Stadt vorgelegt, wie Nicola von der Werkschule erwähnt.

Gemeinsam stark

Bei all den vergangenen und kommenden Herausforderungen ist es entscheidend, dass die soziokulturellen Akteur*innen selbst ihren Antrieb nicht verlieren.„Wir haben ein Wohlfühlwochenende organisiert, bei dem es vordergründig nicht um die Arbeit ging. Das hat uns wieder neue Energie gegeben“, erzählt Silvan und Tahlja von Kloster 9 e.V. fügt hinzu: „Wir haben ein Wochenende mit einer theaterpädagogischen Begleitung verbracht, einfach um wieder zusammenzukommen.“ Denn ein motiviertes Team ist das Fundament aller neuen Wege, die beschritten werden.

Am Ende ist eines ist klar: Krisenfest sind wir nur gemeinsam.

Mitten in Friedrichshain befindet sich der Kunst & Keramik Berlin Friedrichshain e.V., ein Gemeinschaftsprojekt künstlerisch interessierter Menschen, die Freude am Arbeiten mit keramischen Materialien haben. Der Verein existiert seit 1969, der Umzug an den jetzigen Standort in der Müggelstraße erfolgte 1998. In einem Laden mit drei Räumen hat sich der Verein eine Werkstatt mit einem großen Brennofen eingerichtet. Im Schaufenster zur Straßenseite sind keramische Arbeiten der Mitglieder ausgestellt.

Jeweils dienstags und donnerstags findet von 18 bis 21 Uhr die „offene Werkstatt“ statt. In dieser Zeit werden Anleitungen und Hinweise zu handwerklichen und künstlerischen Fragen gegeben. Jede*r der Freude am Umgang mit Ton hat, ist herzlich willkommen. Alt und Jung arbeiten hier zusammen, tauschen sich aus und freuen sich über diesen Ort, an dem sie schöpferisch tätig sein können.

Während des Pandemie-Lockdowns war der Betrieb stark eingeschränkt, konnte aber durch die Begrenzung der Teilnehmerzahl und Einhaltung von Hygieneregeln für die Mitglieder aufrechterhalten werden. Die offenen Abende für interessierte Menschen im Kiez fanden aber leider nicht weiter statt.

Um die Arbeit in der Werkstatt räumlich zu entzerren, hat der Verein bei NEUSTART KULTUR die Finanzierung einer zweiten Töpferscheibe und einiger Werkzeuge beantragt. Diese sind nun in regem Gebrauch.

Wenn es international wird, helfen Simultandolmetscher*innen, Sprachbarrieren abzubauen – so auch bei der 12. Berlin Biennale. Die Ausstellung für zeitgenössische Kunst wurde auch im vergangenen Jahr von einem umfangreichen Veranstaltungsproramm begleitet. Neben thematischen Rundgängen, Workshops, Performances und Filmvorführungen untersuchte eine Reihe von vier Konferenzen, wie Kolonialismus und Imperialismus in der Gegenwart fortwirken.

Nachdem die 11. Berlin Biennale nur eingeschränkt stattfinden konnte, sollte sich die 12. Ausgabe verstärkt im Web wiederfinden. Kurator Kader Attia plante dafür ein Programm aus Veranstaltungen und speziell produzierten Webformaten. Mit unserer Förderung konnte eine professionelle Live-Übertragung sowie eine filmische Dokumentation realisiert werden.

Energiekosten gestiegen? Der Bundesverband Soziokultur lädt am Dienstag, 16. Mai 2023 von 11 bis 12:30 Uhr zur digitalen Beratungsveranstaltung zum Kulturfonds Energie des Bundes ein. 

Mit dem Kulturfonds Energie des Bundes werden Kultureinrichtungen zusätzlich zu den Preisbremsen unterstützt. Bei soziokulturellen Zentren wird der nachgewiesene förderfähige Mehrbedarf der Energiekosten zu 80 Prozent bezuschusst, unabhängig von der Trägerschaft.

Die Beratung ist speziell auf die Bedarfe soziokultureller Zentren und Initiativen zugeschnitten. Der Bundesverband möchte soziokulturelle Einrichtungen ermutigen, einen Antrag beim Kulturfonds Energie zu stellen.

In der Beratung unterstützt Dr. Clemens Bogedain, Wirtschaftsjurist bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Weitere Informationen und die Anmeldung findet ihr auf der Website des Bundesverbandes Soziokultur.

Bei unseren Projektbesuchen sprechen wir mit soziokulturellen Akteur*innen auch über ihr Verständnis von Soziokultur und die Motivation für ihr Engagement. Die kurzen Clips, die dabei entstehen, veröffentlichen wir in unserer Mediathek und bei Instagram. Viel Vergnügen beim Anschauen.

Wer Kultur erlebt, muss auch mal aufs Klo. Das sieht jetzt im Wuppertaler Café ADA tipptopp aus und ist barrierefrei.

Viel Lob haben die Betreiber*innen für die modernisierten sanitären Anlagen bekommen. Doch allzu lange sollten sich die Besucher*innen nicht darin aufhalten. Sonst verpassen sie das multikulturelle Programm, das der Trägerverein Insel e.V. dort auf die Beine stellt.

Der Verein hatte sich 2019 gegründet, um den traditionsreichen Kulturort zu retten. Seit dem Neustart bereichert das ADA mit Jazz, Tanz, Theater, Literatur und Freiraum für gesellschaftliche Dialoge die Freie Kulturszene in Wuppertal.