In unserer Blogkategorie #projektstimmen kommen über NEUSTART KULTUR beim Bundesverband Soziokultur geförderte Projekte selbst zu Wort.
NEUSTART KULTUR in der Natur - Das Kilombo Kleinow
Das „Kilombo Kleinow“ ist ein soziokulturelles Zentrum mit Schwerpunkt integrativer Kinder- und Jugendförderung auf dem ehemaligen Gutshof Kleinow in der Uckermark. Entstanden aus der jahrelangen Arbeit mit sozialbenachteiligten Kindern und Jugendlichen des Capoeira Angola e.V., bietet es heute einer Vielzahl an disziplinübergreifenden Kunst- und Kulturformen Raum und Zeit für Begegnung, Erholung sowie naturnahe Erlebnisse, die verzaubern und inspirieren.
In den vergangenen Jahren wurde der Gutshof Kleinow schrittweise saniert und beherbergt heute das soziokulturelle Zentrum "Kilombo Kleinow".
Foto © Susanne Oesterreicher / Capoeira Angola e.V.
Wir sehen uns als Brückenbauer und möchten mit unseren Projekten und Angeboten unterschiedliche Alters- und Gesellschaftsschichten erreichen und verbinden. Die behutsame und nachhaltige Begegnung mit Tier und Natur bildet dabei den Rahmen für diverse interkulturelle und interdisziplinäre Aktivitäten und Projekte. Vielfalt statt Monokultur auf allen Ebenen ist unser Motto. Von Capoeira Angola, Tanz, Theater, Fotografie, Film, Malen, Bildhauern, über Reiten, Naturwanderungen, Handwerken, Re- und Upcycling von Möbeln und Gebrauchsgegenständen bis Gärtnern, Grillen im Begehbaren Kamin oder Pizzabacken im Lehmziegel-Pizzaofen oder einfach nur „chillen“, ist so ziemlich alles möglich und erwünscht.
Eingebettet in die ländliche und dünn besiedelte Landschaft der Uckermark an einem malerisch gelegenen Ort in der Natur eignet sich das ehemalige Gut Kleinow (UM) ausgezeichnet, um Jugendlichen und Kindern aus der Stadt eine Lernerfahrung abseits ihres alltäglichen sozialen Kontextes zu vermitteln.
Der ehemalige Gutshof ist umringt von Tieren und einem kleinen Biotop mit eigenem See, Wald, und Pferdekoppeln.
Foto © Susanne Oesterreicher / Capoeira Angola e.V.
Der „Shutdown der Kulturszene“ und damit das „Auf-Eis-Legen“ unserer geplanten Projekte sowie der offiziellen Eröffnung und Präsentation unseres soziokulturellen Zentrums „Kilombo Kleinow“, traf uns inmitten von Um-, Aus- und Vorbereitungsarbeiten in Mark und Bein. Erst die Möglichkeit der finanziellen Unterstützung durch NEUSTART KULTUR und die sich damit neu ergebenden Möglichkeiten gab uns wieder Auftrieb, an neuen Ansätzen zu arbeiten, um uns auf die Wiedereröffnung vorzubereiten.
Im Zentrum unserer Bemühungen nach den pandemiebedingten Schließungen von Kultureinrichtungen stand, neben einem ausgearbeiteten Hygienekonzept und der Schulung unseres Personals, vor allem das Bestreben, auf „Kilombo Kleinow“ dank der Weitläufigkeit des 3,5 ha großen Außengeländes neue Orte für Produktion und Präsentation zu schaffen, um so die Fläche auf der sich Menschen begegnen zu dezentralisieren und entzerren.
Das weitläufige Außengelände des alten Gutshofs bietet viel Platz für eine dezentrale Nutzung.
Foto © Susanne Oesterreicher / Capoeira Angola e.V.
Neben dem Hauptgebäude wurden Außenbühnen erweitert, Atelier- und Wohneinheiten in Form von Wohn-, Bau- und Zirkuswägen und mongolische Jurte aufgebaut und dezentral auf dem Gelände verteilt. Um das soziokulturelle Zentrum „Kilombo Kleinow“ wiedereröffnen zu können und auf die neuen Anforderungen eingehen zu können, wurden auch neue Kunstformate entwickelt, die stärker als zuvor die digitalen Medien und Möglichkeiten miteinbeziehen.
Wir können nun stolz auf das Jahr 2021 zurückblicken: Wir haben unsere Sommertanz-Camps 'Kilombo on Tour' und 'N'golo Camps' mit über 80 Kindern durchgeführt. Wir hatten zwei externe Filmcamps und ein Tanzcamp bei uns im Sommer zu Gast. Eine Grundschule, ein Gymnasium aus dem Prenzlauer Berg und eine Waldorfschule haben erstmalig ihre Klassenfahrten auf „Kilombo Kleinow“ verbracht. Und im September fand hier die erste Europäische Jugendbegegnung 'KILOMBO Europe' statt.
Dank der Förderung durch NEUSTART KULTUR konnten in diesem Jahr wieder viele Kinder und Jugendliche das „Kilombo Kleinow“ besuchen.
Foto © Susanne Oesterreicher / Capoeira Angola e.V.
Doch was uns die letzten Monate im Würgegriff der Pandemie ( Maßnahmen ) am meisten gelehrt haben, ist der unbezahlbare Wert der Natur und ihr heilender Einfluss auf die menschliche Psyche. Daher freuen wir uns mit UckTopia den Auftakt für eine Reihe an LandArt-Projekten auf unserem Gelände initiiert zu haben. Das von Auf!leben geförderte Capoeira- und Tanzprojekt auf der Outdoor-Bühne umgeben von Natur und Tieren war eine kleine Wiedergutmachung für die Kinder, die in besonderem Maße unter den Einschränkungen der vergangenen Monate gelitten haben.
Erste Schritte wurden unternommen um die Sanierung des „Schrotbodens“, eines bisher ungenutzten Nebengebäudes, in Angriff zu nehmen. Es soll ein Multifunktionsgebäude mit Keramik-, Holz-,Digitalwerkstatt und weiteren Proberäumen entstehen. Viel Arbeit liegt hinter und noch mehr vor uns, aber wir freuen uns darauf mit unserem „Kilombo Kleinow“ in der Zukunft vielen weiteren Kindern und Jugendlichen einen Ort bieten zu können, der ihre freie Entfaltung fördert, ihre Kreativität weckt und ihrer kindlichen Entwicklung positive Impulse setzt und Lernerfahrungen vermittelt, die für einen Großteil heutzutage nicht mehr möglich sind.
Um das in unserem Blog entstehende bunte Mosaik aus Portraits und Geschichten weiter zu vergrößern, laden wir alle geförderten Projekte dazu ein, einen eigenen Blogbeitrag auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Weiter Informationen finden Sie hier.
Wir freuen uns auf Ihre Stimme!